Donnerstag, 5. März 2009





Ich richte mir ein Zimmer ein in der Luft
unter den Akrobaten und Vögeln:
mein Bett auf dem Trapez des Gefühls
wie ein Nest im Wind
auf der äußersten Spitze des Zweigs.

Ich kaufe mir eine Decke aus der zartesten Wolle
der sanftgescheitelten Schafe die
im Mondlicht
wie schimmernde Wolken
über die feste Erde ziehn.

Ich schließe die Augen und hülle mich ein
in das Vlies der verlässlichen Tiere.
Ich will den Sand unter den kleinen Hufen spüren
und das Klicken des Riegels hören,
der die Stalltür am Abend schließt.

Aber ich liege in Vogelfedern, hoch ins Leere gewiegt.
Mir schwindelt. Ich schlafe nicht ein.
Meine Hand
greift nch einem Halt und findet
nur eine Rose als Stütze.

Hilde Domin, Nur eine Rose als Stütze

 
Ich kann nicht genau erklären, warum, aber das erinnert mich an dieses:


lass mich heut nacht in der gitarre schlafen
in der verwunderten gitarre der nacht
lass mich ruhn
im zerbrochenen holz
lass meine hände schlafen
auf ihren saiten
meine verwunderten hände
lass schlafen
das süße holz
lass meine saiten
lass die nacht
auf den vergessenen griffen ruhn
meine zerbrochenen hände
lass schlafen
auf den süßen saiten
im verwunderten holz.

(H. M. Enzensberger)

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Danke dass Sie das hier geschrieben haben.

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