Sonntag, 13. Dezember 2009
Seit ich von dem anstehenden Ende weiß, hat mich irgendwie die Hysterie ergriffen.Am Tag der Verkündung vollkommen zugekippt und in sintflutartige Tränenstürze ausgebrochen, begleitet von unschönen Kurzschlussaktionen.

Dann beruhigte ich mich. Jedenfalls war das die Idee. Gestern, so schön der Abend war, habe ich gemerkt, dass ich anscheinend immer noch verzweifelt bin.

Oder: Alkohol bzw. Drogen aller Art bekommen mir einfach nicht mehr. Ich tue und erzähle da Dinge, die ich sonst nicht preisgeben würde. So buhle ich um Gunst - wenn auch nicht auf peinliche bzw. offensichtliche Art und Weise, jedenfalls bete ich das jetzt mal - und weiß gar nicht wieso. Das Verlangen, jedem zu gefallen? Ich lebe dann eine sehr emotionsgeladene Seite von mir aus. Das ist toll, ja gar berauschend, im wahrsten Sinne des Wortes, wenn es positive Gefühle sind, dafür umso abgründiger, wenn es negative sind. Und ich transportiere das alles nach außen, nahegehend ausnahmslos. Das kann ins Auge gehen, wenn es im unpassenden Personenkreis ist. Dazu kommt, dass ich die Tage danach in so einem endorphinarmen Loch rumtümpel, dass es ein Graus ist.

Daneben keimt immer öfter der Gedanke auf, dass ich die gute Freundin oder Kumpelin bin, oder die Frau, mit der Mann seine Partnerin hintergeht. Aber nie diejenige welche eine.

Ich hab nicht das Gefühl, dass ich in der Spur bin. Gerade empfinde ich es als die Ruhe nach dem Sturm, und hoffe, dass ich mich langsam wieder in seichterem Gewässer befinde. Auf die Zeit bauen, vielleicht ist das schon alles, was es braucht.