Samstag, 31. Januar 2009
Zwischen alt und neu, Erinnerungen fliegen vorbei. Das Bild einer Einschulung, ein Mädchen, mit großen, dunklen, blauen Augen, der Versuch eines Lächelns. Verloren wirkt sie, und wie in einer Glaskugel. Nichts kommt rein, nichts komm raus, nur in ihren Augen spiegelt sich alles wider.

Die Nelken auf ihrer Zuckertüte verbreiten einen so intensiven Geruch, dass sie davon Kopfschmerzen und Übelkeit bekommt. Zu viele fremde Kinder, neue Einflüsse. Zuviel. Zuviel von dem, was man in ihren Augen liest, die einfach nicht feucht werden wollen.

Als sie dieses Foto vor sich sieht, auf dem Wohnzimmertisch, sitzt sie wieder in der Glaskugel, von einem Moment auf den anderen, während ihr Vater erzählt und erzählt. Sie weiß nicht mehr, was, die Glaskugel.. sie interagiert mit den Personen am Tisch, handelt automatisch und aus alten Reflexen heraus, lacht laut und meint, "..die Nelken haben gestunken, ich rieche es bis heute". Bis sie ihrem Vater in die Augen sieht, und in seinen Augen das Wissen um alles erkennt. Das Glas zerbricht und sie weint, und er legt seine Hand auf ihre, und weint mit. Sie ist nicht mehr 6, und ist es trotzdem so sehr. Und sie verabscheut Nelken.

Meeresgrund ~ ... link (1 Kommentar)   ... comment