Dienstag, 21. Mai 2013
Momentan bekomme ich die Dinge manchmal nicht gepegelt. Da lebe ich gut gelaunt vor mich in, mit Höhen und Tiefen, aber in Summe sehr zufrieden, und doch schlummert unterbewusst die Suche nach dem Kick. Immer und immer wieder. In den vergangenen Jahren und vielmehr noch Monaten habe ich mich aber immer mehr von der Kick-Lebensweise entfernt. Kick, das bedeutet für mich meist Sex, Drugs and Rock'n'Roll. Es ist nicht so, dass es mir permanent fehlt. Aber... es fehlt. Immer wieder phasenweise, und vermutlich wäre ich nach einem einmaligen Ausleben wieder gesättigt, für immer länger werdende Abschnitte.

Und doch schaffe ich es aktuell nicht, dem nachzugehen. Es ist eine massive Angst vor dem Kontrollverlust. Und wenn ich die Kontrolle denn verloren habe, so wie bei dem anderen Blog, dann schäme ich mich in Grund und Boden. Früher kannte ich eine solche Angst nicht. Und viel weniger noch eine solche Scham. So etwas ist mir neu, und es ist mir angenehm wie unangenehm zugleich. Aber unterm Strich.. ja, unterm Strich macht mich das nervös. Denn ich bin im ständigen Zwispalt. Engel links, Teufel rechts. Und ich habe keine Ahnung, wie ich diese Lust, diese (Sehn-)sucht nach dem Kick kanalisieren soll.

So ist es nun vielmehr, als würde ich träumen, von Erlebnissen, von Begebenheiten. Nein, erfüllend ist das nicht. Ich frage mich, wie andere Menschen das schaffen. Oder haben sie nie diese Sehnsucht? Träumen reicht mir nicht. Nicht immer.

Das schlimmste an dieser Zwickmühle ist, dass ich in diesem Stadium, in dem ich mich derzeit befinde, keine Ahnung habe, wie ich mir selbst am besten gerecht werde.






Der ältere Herr rechts neben mir wischt sich ganz verstohlen Tränen unter seiner 3-D-Brille aus den Augen. Ich mir noch nicht, ich warte noch, weil es nich aufhört zu laufen. Um was es in "Der große Gatsby" geht wusste ich vorher nicht. Das hat mich dann ziemlich eiskalt erwischt. Der Meinung, dass Kern und Inhalt, die Tragik der Geschichte verloren gehen durch die Opulenz der Bilder, kann ich mich nicht anschließen. Mich hat die Geschichte sehr berührt, und die Bilder fand ich fantastisch und zugleich angenehm surreal, nachdem ich mich an
Hektik und Intensität gewöhnt hatte. (Übrigens habe ich damals in meiner Facharbeit für den Leistungskurs Englisch Luhrmann's Romeo + Juliet interpretiert und war schon damals in seine Art der Darstellung verliebt. Und ja, mag sein, ein bisschen eventuell auch in Leo, der inzwischen wirklich sagenhaft in seinem Tun ist, wie ich finde. Und noch mehr in tragische Liebesgeschichten, aber daran hat sich auch nichts geändert.)

Vielleicht liegt es nicht immer nur allein am Regisseur, was transportiert wird, sondern auch am Betrachter.

Mit den letzten Sätzen hat mir die Geschichte, die mir bis dahin schon gut ins Herz getappt ist, einen kleinen Eiszapfen reingebohrt. Ich muss an ihn denken, das ist einfach so. Einfach nur an ihn, und an sonst keinen. Frage mich, ob er bei solchen Filmen auch an mich denken muss. Oder an jemand anderen, oder an niemanden. Es sind nicht fünf Jahre, auch nicht sieben, sondern fast zehn.

Und ich hoffe, dass unser beider Träume noch nicht in der Vergangenheit liegen, auch wenn das bedeutet, dass wir sie in der Zukunft ohne einander leben.





res cordis ~ ... link (0 Kommentare)   ... comment