Samstag, 21. April 2012
Morgen gibts dann also einen kleinen Besichtigungsmarathon in der alten bald neuen Heimatstadt. Ich wünschte, es gäbe mehr Optionen als die paar Termine, aber besser als nichts.

"Willkommen daheim", schreibt neulich jemand, von dem ich es nicht dachte, weil ich mich bei ihm so selten gemeldet habe in dem Jahr, in dem ich weg war. Er war keiner von den ganz engen. Aber es hat mich sehr gerührt, und alles was seit meiner Entscheidung läuft, alles was mir gesagt wird, was man mir sagt, was man mich fragt, wozu man mich einläd, was sich tut, bestätigt mich darin, dass es richtig war. Und am meisten bestätigt mich mein Bauch. Und du, Cor meum. Wir freuen uns, unendlich!

Ich empfinde seit langem einmal wieder so etwas wie Glück. Abgesehen vom Mama-Themengebiet. Aber ansonsten... fließt Glück durch meine Venen. Und direkt ins Herz.

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Donnerstag, 19. April 2012
Persola.
Mein Therapieonkel wäre begeistert gewesen. Vor allem nach der heutigen Sitzung. Ich weiß dass es stimmt. Und trotzdem ist es schwierig, manches mal. Danke Frau Morphine! Kam grad recht, heute.




Montag, 2. April 2012
In ihrem Zimmer ist es stickig, es riecht nach verbrauchter Luft und Fäkalien. Vor dem Fenster ist strahlender Sonnenschein. Mein Vater will ein Fenster öffnen, aber die sehr missgelaunte Frau im anderen Bett möchte das nicht, weil sie keine Socken trägt. Also Nase zu und durch.

Dreieinhalb Wochen ist der Schlaganfall nun her. Vor zwei Wochen verschlechtere sich ihr Zustand rapide, sie bekam spastische Krämpfe, konnte plötzlich nicht mehr sprechen und sich kaum bewegen. Angeblich kein zweiter Anfall, sondern Spätfolgen vom ersten. Als ich sie da sah, kämpfte ich schwer mit den Tränen.

Meine Oma ist eine Frau, die kennt keine Redepausen. Man muss auch gar nicht zuhören, das ist ihr relativ egal, Hauptsache sie kann reden. Über Gott und die Welt, zusammenhanglos, aber lustig, und oft auch interessant. Sie da nun liegen zu sehen, ohne auch nur ein Wort, das bricht mir das Herz. Immerhin ist sie die wohl meistbesuchte Frau im Krankenhaus. Die ehemalige Zimmergenossin fragte irgendwann mal: "Sagen Sie, wie groß ist Ihre Familie eigentlich???" Vier Kinder, eine davon kam extra aus den Staaten, viele viele Enkelkinder, deren Partner und Freunde, und Omas Freundinnen. Ein Kommen und Gehen. "In zwei Wochen bist du auf dem Ostertanz, Mutter!", sagte ihr einer ihrer Söhne. Wir sind eine lustige Familie. Meistens.

Heute sah sie ein bisschen besser aus. Kann zumindest eher mal ein paar wenige (undeutliche) Worte sagen. Lachte über das, was Papa und ich ihr erzählten.

Irgendwann entdeckte Papa an ihrem Schlafhemd-Kragen Blut, und schaute in den Ausschnitt. "Was hast du da gemacht?", fragt er. "Hast du gekratzt? Hast du da eine Blutblase?" Eine rote, wabbelige Blase lag auf ihrer Brust. Oma verzog die Mundwinkel und schaute wie: "Äh keine Ahnung?!?!"

Wir waren besorgt und holten den Pfleger. Der kam, sah, und grinste: "Das ist Marmelade". "April April, die Oma hat uns total verarscht!", sage ich mit einem Zwinkern in ihre Richtung. Und Oma... lachte.

Ich will mir das merken, genau das. Es war wirklich zum Brüllen. Situationskomik zu vermitteln is nich mein Ding.

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Donnerstag, 15. März 2012

Wenn coole Macker abends in T-Shirt mit Gänsehaut auf den Armen durch die Straßen streifen, wenn hormongeschwängerte Jungs mit ihren Karren andere Autos mit 70 rechts auf dem Gehweg überholen und wenn Zerrer im Stau auf der Autobahn abends um 18:30 Uhr ihr Cabriodach öffnen und die Sonnenbrille aufsetzen... dann .. ja dann... muss Frühling sein.

Happy Frühlingsgefühle allerseits!

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Mittwoch, 14. März 2012
Liebes Tagebuch,

heute habe ich mit einer Frau geredet. Und sie mit meinen Brüsten. Dann kurz mit meinen Augen. Und dann wieder mit meinen Brüsten. Ok, sie war klein. Ich war trotzdem irritiert. Bei gleicher Gelegenheit einen attraktiven Lehrstu*hlinhaber kennengelernt. Der hat nicht mit meinen Brüsten geredet, oder es besser getarnt. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihm. Möchte betonen, dass ich heute nichts weit ausgeschittenes oder enges anhatte.

Erfahren, dass mein Wer*kstudent intern und inoffiziell auch "Das Schnittchen" genannt wird. Das... verstehe ich.

Beim Psychoonkel gesessen. Er hat mich genervt. Ich hab ihn glaub ich angestrengt. Hab mir während des Gesprächs gedacht, dass ich echt nicht alle Tassen im Schrank hab. Denk ich mir jetzt immer noch, bin verärgert mit mir selbst, und trinke ein Bier.

Bis bald! Herzlichst,
Deine Thisbe.

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Montag, 12. März 2012
Am Freitag treffe ich mich mit HaGa. Manchmal bin ich fast sauer dass er mir einen Job angeboten hat, und noch viel mehr sauer, dass er sich so reinhängt, den Job für mich maßzuschneidern.

Mein Bauch sagt mir da ganz andere Dinge. Heute nochmal neue Fotos machen lassen. Cor meum, ich bin gnadenlos mit mir, das ist grauenhaft, und es tut mir leid. LeSchwe meint, ich sei, O-Ton, denn ich selbst tu mir echt schwer mit dem Wort, sowohl wegen der Aussage als auch wegen dem Wort ansich... nun denn ... "sauhübsch". Cor meum, was sieht sie da? Ich seh da nur Haare. Ich bin Haare!

Ich freu mich aufs Wochenende in MA. Mit LeSchwe. Auch ein bisschen auf das Gespräch mit HaGa. Es schmeichelt uns. Aber auch aufs Kino, und auf die Premiere von unserer Theatergruppe, bei der wir aktiv dabei gewesen wären, wenn wir nicht von dannen gezogen wären. Ich fieber mit, als wären wir mitten drin, und bin voller Vorfreude. Und auf den Brunch am Sonntag mit den ganzen und allen freu ich mich. Fast schon sowas wie ein Familienbrunch. Nein, es ist ein Familienbrunch. Mit meiner MA-Familie.

Bis dahin. Ich hab mir geschworen, dass ich da in Ber*lin jetzt endlich mal anrufen muss. Sobald ich alle Fotos in Profiqualität habe. Es muss jetzt echt mal sein. Kann ja nicht angehn.

Ach ja. Cor meum. P. ist ein Arsch. Das ist uns zwar nicht neu. Kann aber nicht oft genug betont werden.

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Freitag, 2. März 2012
Somnium.
Wer von uns dreien auf die Idee kam, weiß ich nicht mehr. Aber meine Oma meint, dass ich unbedingt mal mit ihr nach Sy*lt fahren müsse. Meine jüngste Cousine, gerade mal volljährig, sitzt bei uns. Und irgendwie spricht jemand aus: wenn wir das nicht jetzt machen, wann dann? Mit jener jüngsten Cousine habe ich überhaupt nichts zu tun, normalerweise. Wir sehen uns auf Familienfeiern, wissen aber nicht, was wir miteinander zu reden hätten. Das ist nicht böse oder feindselig, vielleicht eher befangen, ein bisschen fremdelnd. Ich mag sie dennoch, wie ich jeden meiner Blutsverwandten tatsächlich mag.

Im Zug fällt uns auf, dass wir gar keine Sachen gepackt haben. Für eine Woche wollen wir fort, über mein Geburtstagswochenende. Also steigen wir aus und stehen plötzlich in meinem Zimmer in der Wohnung, in der ich meine Jugend verbracht habe. Ulkigerweise ist Omas Wohnung auch in der Wohnung, und wir können alle packen.

Wir packen wir unsere Sachen. Heimlich soll es sein. Nicht dass uns etwas oder jemand aufhält. Wir packen sehr durcheinander, meine Oma sucht meine Kosmetika und kramt dabei in einer Schublade längst aussortierter Artikel. Ich lächel und sage, nein Oma, ich mach das selbst. Der Cousine sage ich, dass wir auch einen Party-Dress brauchen, denn feiern liesse es sich da gut. Wir sind ganz aufgeregt.

Dann fällt mir ein, dass am Freitag ja der Makler kommen will. Und LeSchwe. Und dass ich am Samstag einen Termin bei einem sehr begehrten Frisör habe, damit ich endlich wieder heller werde, wie Leschwe meint. Und dass LeSchwe das gesamte Geburtstagswochenende geplant hat, um mir eine schöne Zeit zu bereiten. Inklusive Sektfrühstück am Sonntag. Und dass es schrecklich wäre, wenn ich jetzt einfach heimlich mit den zwei Ladies verschwinde. Und all das spreche ich aus. Oma und die Cousine sind wütend, aber noch mehr enttäuscht. Plötzlich steht da auch meine Mutter und fragt, was wir denn vor haben. Noch bevor ich die Entscheidung treffen muss, was ich denn nun wirklich tun will, wache ich auf. Kurz bevor der Wecker klingelt.

Wach denke ich mir, wie ulkig, dass ich neulich bei der dämlichen Glü*cksnuss im Internet gezogen hatte: "Tue etwas verrücktes, was du normalerweise nie tun würdest. Es wird dir gut tun". Dabei fand ich es schon verrückt genug diese Glü*cksnuss zu bemühen. Und dann denke ich, wie ulkig, dass alle Fakten zum Geburtstagswochenende im Traum stimmen.

Und nun, 18 Stunden nach dem Erwachen denke ich mir: ich hätte auf jeden Fall mit Oma und der Cousine wegfahren müssen. Sollen. Wollen. Ohne wenn und aber. Nix gegen LeSchwe. Aber auf diesen Urlaub wäre ich wirklich gnadenlos gespannt gewesen. Und ich bin mir sicher, wir hätten eine unvergesslich tolle Zeit gehabt.

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Mittwoch, 29. Februar 2012
Laxamentum.
Einer der schönsten Momente ist der, wenn man nach einem 14-Stunden-Tag seine Wohnungstür aufsperrt, aus den hochhackigen Schuhen springen und sein Jackett in die Ecke werfen kann, den weichen Fußboden unter den Füßen spürt, und sich ein Bier aufmacht. Mit dem Gefühl, heute wirklich etwas geleistet zu haben, aller Nervosität zum Trotz, die einen in der Aussicht auf die große Anzahl an Besuchern und Vortragslauschenden gepackt hat. Wenn diese Anspannung abfällt und begleitet wird von dem Gefühl, dass es sich gelohnt hat und ok war. Das ist wunderbar und befreiend. Dazu noch ein bisschen deepmix.eu und die Aussicht auf eine Dusche und ein frisch bezogenes Bett.

Da denk ich mir, eigentlich ist alles ok. Wenn dieser eine Faktor nicht wäre. Der, der sich nunmal nicht ändern wird. Und der für mich überhaupt nicht geht. Und vielleicht geht der Rest nur, weil es so klar ist, dass es eh nicht geht und ich die Konsequenz ziehen werde.

Auf der Heimfahrt einen herzerfrischenden Beitrag gehört.

Manchmal kommen mir solche Veranstaltungen, bei denen ich die Firma als Arbeitgeber repräsentiere, wie mein ganz persönlicher Aschermittwoch vor. Es ist jedes mal sehr skurril. Allerdings werde ich meine Karten für die Endabrechnung nie auf den Tisch legen. Weil sie persönlich sind. Tag X wird trotzdem kommen.

Und bis dahin.. entspann ich mich einfach auch mal.

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Freitag, 24. Februar 2012
Vernus Ventus
Ich wollte nicht jede Kasse nach dem Lieblingskassierer abgrasen. Also bin ich an irgendeine. Der Lieblingskassierer saß eine weiter und grüßte mich freundlich. Und tat laut seinen Unmut kund, dass ich nicht bei ihm bin. "Das nächste mal kommen Sie dann wieder zu mir, bitte!" Es folgte ein kurzer fröhlicher Small-Talk über 10 Meter hinweg. Ich hatte vergessen, wie amüsant ein bisschen Flirten ist. Es beschwingt für den Rest des Abends. Ich muss sehr ausgehungert sein.

Ausgehungert bin ich anscheinend auch in anderer Hinsicht. Mich gelüstet nach einer netten Feierei. Mit allem drum und dran. Aber keine gute Party in Sicht, und das "drum und dran" gestaltet sich auch immer schwieriger. Ist halt blöd, wenn man es sich mit den Lieferanten aufgrund von Liebesdingen versaut.

Bin kurz davor Kontakt zum kP aufzunehmen. Das letzte Sehen ist fast 2 Jahre her. Kontakt wegen dem "drum und dran". Das aus der Heimat mag ich nicht, das ist so derb, und kommt nicht so schön weich dahergespült. Aber irgendwie sagt das Cor meum, dass es seinen Stolz hat.

Sonst - HaGa wirbt relativ aggressiv. Plan A muss schneller ins Laufen kommen. Cor meum, keep on rockin'!




Dienstag, 21. Februar 2012
Nuntium ad ...
"Der Mensch hat die Augen vorn
damit er nicht nur rückwärts blickt."

~Johannes Oerding - Ich will dich nicht verlier'n



Passt. Für dies und das. Alea iacta est.