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Sonntag, 13. Dezember 2009
thisbe, 00:55h
Seit ich von dem anstehenden Ende weiß, hat mich irgendwie die Hysterie ergriffen.Am Tag der Verkündung vollkommen zugekippt und in sintflutartige Tränenstürze ausgebrochen, begleitet von unschönen Kurzschlussaktionen.
Dann beruhigte ich mich. Jedenfalls war das die Idee. Gestern, so schön der Abend war, habe ich gemerkt, dass ich anscheinend immer noch verzweifelt bin.
Oder: Alkohol bzw. Drogen aller Art bekommen mir einfach nicht mehr. Ich tue und erzähle da Dinge, die ich sonst nicht preisgeben würde. So buhle ich um Gunst - wenn auch nicht auf peinliche bzw. offensichtliche Art und Weise, jedenfalls bete ich das jetzt mal - und weiß gar nicht wieso. Das Verlangen, jedem zu gefallen? Ich lebe dann eine sehr emotionsgeladene Seite von mir aus. Das ist toll, ja gar berauschend, im wahrsten Sinne des Wortes, wenn es positive Gefühle sind, dafür umso abgründiger, wenn es negative sind. Und ich transportiere das alles nach außen, nahegehend ausnahmslos. Das kann ins Auge gehen, wenn es im unpassenden Personenkreis ist. Dazu kommt, dass ich die Tage danach in so einem endorphinarmen Loch rumtümpel, dass es ein Graus ist.
Daneben keimt immer öfter der Gedanke auf, dass ich die gute Freundin oder Kumpelin bin, oder die Frau, mit der Mann seine Partnerin hintergeht. Aber nie diejenige welche eine.
Ich hab nicht das Gefühl, dass ich in der Spur bin. Gerade empfinde ich es als die Ruhe nach dem Sturm, und hoffe, dass ich mich langsam wieder in seichterem Gewässer befinde. Auf die Zeit bauen, vielleicht ist das schon alles, was es braucht.
Dann beruhigte ich mich. Jedenfalls war das die Idee. Gestern, so schön der Abend war, habe ich gemerkt, dass ich anscheinend immer noch verzweifelt bin.
Oder: Alkohol bzw. Drogen aller Art bekommen mir einfach nicht mehr. Ich tue und erzähle da Dinge, die ich sonst nicht preisgeben würde. So buhle ich um Gunst - wenn auch nicht auf peinliche bzw. offensichtliche Art und Weise, jedenfalls bete ich das jetzt mal - und weiß gar nicht wieso. Das Verlangen, jedem zu gefallen? Ich lebe dann eine sehr emotionsgeladene Seite von mir aus. Das ist toll, ja gar berauschend, im wahrsten Sinne des Wortes, wenn es positive Gefühle sind, dafür umso abgründiger, wenn es negative sind. Und ich transportiere das alles nach außen, nahegehend ausnahmslos. Das kann ins Auge gehen, wenn es im unpassenden Personenkreis ist. Dazu kommt, dass ich die Tage danach in so einem endorphinarmen Loch rumtümpel, dass es ein Graus ist.
Daneben keimt immer öfter der Gedanke auf, dass ich die gute Freundin oder Kumpelin bin, oder die Frau, mit der Mann seine Partnerin hintergeht. Aber nie diejenige welche eine.
Ich hab nicht das Gefühl, dass ich in der Spur bin. Gerade empfinde ich es als die Ruhe nach dem Sturm, und hoffe, dass ich mich langsam wieder in seichterem Gewässer befinde. Auf die Zeit bauen, vielleicht ist das schon alles, was es braucht.
Mittwoch, 28. Oktober 2009
thisbe, 00:52h
Vielleicht muss ich einfach mal weinen.
Aber es kommt nichts.
Vielleicht gibt es nur ein gewisses Kontingent an Tränen pro Person, für die man sie vergießt.
Man könnte sagen, es ist alles wie früher.
Aber das ist es tatsächlich nicht. Sogar meine Tante sagt mir das, obwohl ich es nicht sehen will. Denn das bisschen Änderung, es reicht nicht, denke ich. Fühle ich.
Wir hatten solche Gespräche früher nicht.
Aber reicht das?
Nein. Nicht für mich.
Er sieht Handlungsbedarf, will selber so nicht leben.
Aber reicht es, wenn einer daran arbeitet?
Nein. Nicht für uns. Da bedarf es mehr.
Ich will nicht mehr die sein, die thematisiert. Ich will nicht mehr die sein, die. Die.
Es gibt soviel zu sagen.
Aber ich weiss nicht wie.
Das wichtigste ist tatsächlich, dass ich sehe, was mit mir in diesem Jahr geschehen ist. Dass mein Leben voll ist, von schönen Dingen. Dass ich nicht warte. Dass ich nicht hader. Dass ich mein Ding mache. Und dadurch diese ganze Chose nicht als etwas sehe, das als Verlust droht. Sondern als Belastung. Als etwas, das negative Energie in mein Leben bringt.
Wieviel Zeit gibt man dem. Gibt man jemandem.
Aber es kommt nichts.
Vielleicht gibt es nur ein gewisses Kontingent an Tränen pro Person, für die man sie vergießt.
Man könnte sagen, es ist alles wie früher.
Aber das ist es tatsächlich nicht. Sogar meine Tante sagt mir das, obwohl ich es nicht sehen will. Denn das bisschen Änderung, es reicht nicht, denke ich. Fühle ich.
Wir hatten solche Gespräche früher nicht.
Aber reicht das?
Nein. Nicht für mich.
Er sieht Handlungsbedarf, will selber so nicht leben.
Aber reicht es, wenn einer daran arbeitet?
Nein. Nicht für uns. Da bedarf es mehr.
Ich will nicht mehr die sein, die thematisiert. Ich will nicht mehr die sein, die. Die.
Es gibt soviel zu sagen.
Aber ich weiss nicht wie.
Das wichtigste ist tatsächlich, dass ich sehe, was mit mir in diesem Jahr geschehen ist. Dass mein Leben voll ist, von schönen Dingen. Dass ich nicht warte. Dass ich nicht hader. Dass ich mein Ding mache. Und dadurch diese ganze Chose nicht als etwas sehe, das als Verlust droht. Sondern als Belastung. Als etwas, das negative Energie in mein Leben bringt.
Wieviel Zeit gibt man dem. Gibt man jemandem.
thisbe, 00:41h
Der Klavierengel und ich, wir gehen nun auch zusammen in Sport, und in die Sauna. Und wir hatten mal wieder so etwas wie ein Stelldichein.
Was für eine Beziehung ist das. In der ich mich langweile. Die mich nervt. Die mich so erinnert.
Ich weiß nicht wäre zu einfach. Und gelogen.
Ich weiss es zu gut.
Was für eine Beziehung ist das. In der ich mich langweile. Die mich nervt. Die mich so erinnert.
Ich weiß nicht wäre zu einfach. Und gelogen.
Ich weiss es zu gut.
Freitag, 16. Oktober 2009
Déjà vu, oder ich krieg das Kopfkino nicht los.
thisbe, 01:12h
Wenn sich danach nicht meldet... kriegt er morgen den Abschiedsbrief.
Dies hier als NTM.
Dass Herzen zittern können...
Dies hier als NTM.
Dass Herzen zittern können...
Donnerstag, 14. Mai 2009
thisbe, 00:11h
"Ich weiß nicht, ob das geht, in der Version."
"Hm. Wer kennt sich damit denn noch aus?"
Na der da hinten in der Ecke, denk ich mir.
"Die H.??" hoffnungsvolles Fragen meinerseits.
"Die ist aber gerade nicht da."
Schweigen. Bedeutungsschwanger. Na los, seufze ich innerlich, sags einfach.
"Der kleine Prof kennt sich auch aus."
ganz scheinheilig: "ist der da??"
"hmjoahmdahintn"
"Dann frag ihn doch bitte grad mal."
Ich starre in die grinsenden Augen meines Lieblingschefs. Is jetzt ja wohl nicht sein ernst. Ich grinse zurück. Doch. Der meint das ernst. "Willst nicht du ihn fragen?" Ich weiß dass es sinnlos ist, und höre auch schon ein "Nö" mit herausforderndem Grinsen.
Er wills wissen. Ok. Ich hole tief Luft. Durchquere das Büro. Bleibe neben seinem Schreibtisch stehen. Er ist glaub ich sehr verwirrt, dass ich anscheinend tatsächlich zu ihm will und zu sonst keinem an dem 4er Tischblock. Er macht plötzlich merkwürdige Sachen auf seinem Monitor. Nichts davon gibt Sinn. Ich glaube, er steht unter Schock. Würde mir genauso gehen. Ich weiß auch gar nicht, ob er wirklich realisiert, dass ich ihn gefragt habe, ob er uns kurz helfen kann. "Ich hör dir zu", sagt er leise. Ok.Warum hast du das früher nie.
Es ist ein großes Glück, dass ich heute außergewöhnlich fesch angezogen bin und wirklich prima aussehe. Nur so überstehe ich halbwegs souverän unser Gespräch. Jawohl Gespräch. mit in die Augen sehen und so. Es fühlt sich so merkwürdig an. Und ich bin mir sicher, dass, wenn wir auch sonst nichts in unseren Augen lesen, so doch zumindest das Wissen. Das Wissen um alles.
Nach hin und her kommt er mit zu meinem Rechner. Bei ihm funktioniert es nicht. Ich setze mich auf meinen Stuhl. Er steht rechts hinter mir. Wann waren wir uns das letzte mal so nahe. Es scheint Lichtjahre her. In einem anderen Leben. Ich kann den kalten Rauch aus seinem Mund riechen. Sehe seine Hand auf meiner Tastatur. Seine Augen. Kleine Pupillen. Aber das heißt bei ihm nichts.
Letztendlich kann er uns nicht weiterhelfen. Zumindest nicht, was unser berufliches Problem angeht..
Ein Schritt nach dem nächsten... vorwärts.. immer weiter weg von ihm. Von uns.
Komisch, denk ich mir. War gar nicht so schwierig. Was weh tut, nach wie vor, ist das Wissen, und das nichts danach.
"Hm. Wer kennt sich damit denn noch aus?"
Na der da hinten in der Ecke, denk ich mir.
"Die H.??" hoffnungsvolles Fragen meinerseits.
"Die ist aber gerade nicht da."
Schweigen. Bedeutungsschwanger. Na los, seufze ich innerlich, sags einfach.
"Der kleine Prof kennt sich auch aus."
ganz scheinheilig: "ist der da??"
"hmjoahmdahintn"
"Dann frag ihn doch bitte grad mal."
Ich starre in die grinsenden Augen meines Lieblingschefs. Is jetzt ja wohl nicht sein ernst. Ich grinse zurück. Doch. Der meint das ernst. "Willst nicht du ihn fragen?" Ich weiß dass es sinnlos ist, und höre auch schon ein "Nö" mit herausforderndem Grinsen.
Er wills wissen. Ok. Ich hole tief Luft. Durchquere das Büro. Bleibe neben seinem Schreibtisch stehen. Er ist glaub ich sehr verwirrt, dass ich anscheinend tatsächlich zu ihm will und zu sonst keinem an dem 4er Tischblock. Er macht plötzlich merkwürdige Sachen auf seinem Monitor. Nichts davon gibt Sinn. Ich glaube, er steht unter Schock. Würde mir genauso gehen. Ich weiß auch gar nicht, ob er wirklich realisiert, dass ich ihn gefragt habe, ob er uns kurz helfen kann. "Ich hör dir zu", sagt er leise. Ok.
Es ist ein großes Glück, dass ich heute außergewöhnlich fesch angezogen bin und wirklich prima aussehe. Nur so überstehe ich halbwegs souverän unser Gespräch. Jawohl Gespräch. mit in die Augen sehen und so. Es fühlt sich so merkwürdig an. Und ich bin mir sicher, dass, wenn wir auch sonst nichts in unseren Augen lesen, so doch zumindest das Wissen. Das Wissen um alles.
Nach hin und her kommt er mit zu meinem Rechner. Bei ihm funktioniert es nicht. Ich setze mich auf meinen Stuhl. Er steht rechts hinter mir. Wann waren wir uns das letzte mal so nahe. Es scheint Lichtjahre her. In einem anderen Leben. Ich kann den kalten Rauch aus seinem Mund riechen. Sehe seine Hand auf meiner Tastatur. Seine Augen. Kleine Pupillen. Aber das heißt bei ihm nichts.
Letztendlich kann er uns nicht weiterhelfen. Zumindest nicht, was unser berufliches Problem angeht..
Ein Schritt nach dem nächsten... vorwärts.. immer weiter weg von ihm. Von uns.
Komisch, denk ich mir. War gar nicht so schwierig. Was weh tut, nach wie vor, ist das Wissen, und das nichts danach.
Dienstag, 12. Mai 2009
thisbe, 00:30h
Quartalsweise. Scheint wieder so weit, gefühlt. Seele weh. Kummer und Aggression. Keine gute Kombination. Weglaufen, will ich.
"Wenn du weisst dass es scheisse ist, warum tust du es dann?"
"Weil ich nicht aus Plastik bin!!!!"
"Ja was willst du dann."
Die, die täglich Nähe spüren. Die tun sich leicht. Sag doch nein zu dem bisschen Nähe das dir jemand anbietet, dem du dich nahe fühlst.
Ich will mir eine aufs Maul hauen. Bis es blutet. Oder die Nase. Zustopfen. Zurotzen. Wegballern. Ertrag mich selbst nicht in meiner ewigen Dummheit. Will mich nicht spüren. Nicht so.
"Wenn du weisst dass es scheisse ist, warum tust du es dann?"
"Weil ich nicht aus Plastik bin!!!!"
"Ja was willst du dann."
Die, die täglich Nähe spüren. Die tun sich leicht. Sag doch nein zu dem bisschen Nähe das dir jemand anbietet, dem du dich nahe fühlst.
Ich will mir eine aufs Maul hauen. Bis es blutet. Oder die Nase. Zustopfen. Zurotzen. Wegballern. Ertrag mich selbst nicht in meiner ewigen Dummheit. Will mich nicht spüren. Nicht so.
Meeresgrund ~
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thisbe, 02:06h
ich bin berührt. melancholisch. nachdenklich. leise. zahm in mir. aber vor allem berührt. berührungen. sie können wunderschön sein, und in ihrer sanftheit doch weh tun, ein bisschen. nachhaltig. anhaltender wind auf der haut.
Dienstag, 5. Mai 2009
thisbe, 00:01h
Manchmal, da stolper ich über alten e-Mailverkehr wie über Geäst auf weichem Waldboden. Er bringt mich zu straucheln, aber nicht zum Fallen. Lässt mich innehalten. Das Herz für eine Sekunde aussetzen. Kurz durchatmen. Waren das seine Worte? Meine Worte? Die Worte Dritter? Das haben wir also gedacht. Das uns beschäftigt. Monatelang weggerannt vor diesen Texten. Die letzten Mails vor der Trennung. Mails mit der LeSchwe. Mails aus guten Zeiten. Liebevoll. Kranke Mails. Missverständnisse. Zurechtgebastel. Lügen. Küsse. Ich hasse Mails.
Schriftliches macht das Geschehene so real. Ich habe nicht viel gebloggt von den schlechten Zeiten.
Schriftliches macht das Geschehene so real. Ich habe nicht viel gebloggt von den schlechten Zeiten.
Freitag, 27. März 2009
Caelum.
thisbe, 23:28h
Vor einigen Wochen bat mich Frau W. ein Bild von meinem "Baum" zu malen. Der Baum. Ich erwähnte wohl nach den ganzen Wirren und Katastrophen mit "dem anderen Namen", dass ich gerne einen Baum hätte.
Das war blöd, wie sich herausstellte. Ich malte ihr also den Baum. Einen sehr schönen. Und sie stellte mir allerhand fragen zu diesem Baum. Dann musste ich mich zu dem Baum dazu malen. Das Ende vom Lied ist (nach mehreren Sitzungen mit Fragen, die mich an den Rand des Wahnsinns gebracht haben, und viel Gelächter, weil die Vergleiche manchmal einfach zu gute Vorlagen für alberne Kommentare boten): ich will gar keinen Baum.
Das fand ich für den ganzen Aufwand eine ziemlich beschissene Erkenntnis. Auf der einen Seite. Auf der anderen Seite war es der größte Gewinn. Ich eifere permanent einem Bild von Mann nach, das mich gar nicht zufriedenstellen, geschweige denn glücklich machen kann. Ein Baum hat keine Füße. Ich kann mit dem Baum nichts tun. Er ist schön anzusehen und spendet Schatten, schenkt Ruhe. Ist immer da. Aber er bewegt sich nicht, ist unflexibel. Immer muss ich zu ihm. Nie kann er mit. Ich kann kommen und gehen wann ich will. Das ist blöd, vor allem für den Baum. Einen Baum-Partner. Also wars wohl nix mit dem Kontrastprogramm zum anderen Namen. Der Baum symbolisiert eher ziemlich gut das, was mein Vater für mich darstellt. Ich habe schon einen Baum. Und für eine Partnerschaft kommt dieses Bild nicht zum Tragen. Es reicht nicht.
Was uns zu weiteren Fragen danach brachte, was ich denn eigentlich will. Erwarte. Ersehne. Begehre. Wichtig finde.
Seit drei Wochen bin ich nun dazu angehalten, ein Bild dafür zu finden, und was soll ich sagen. Ich fand keines. Bis heute. Da kam es spontan, und ich weiß auch noch nicht ob es passt. Aber es ist das Wetter. Und ich bin es auch, ein Wetter. Ich will eine Wetterbeziehung. Mit Arbeitsteilung. Gleicher Augenhöhe. Beständigkeit (Wetter ist immer da, in welcher Form auch immer, und immerhin gibt es ja auch Wetterprognosen). Wetter ist ehrlich, abwechslungsreich, gnadenlos, offen. Es zeigt sich. Und wenns regnet, regnets, aber dann kann der andere vielleicht ein bisschen Sonnenschein spenden, damit einen Regenbogen erschaffen, oder Wind sein, der die Regenwolken vertreibt.
Wetter beschreibt mich sehr gut. Ich erwarte nicht, dass mein Partner ein Spiegel von mir ist. Aber er muss mich erkennen können. Und ich ihn. Und egal in welcher Form, aber das andere Wetter bleibt. Ist in sich beständig. Hilft. Unterstützt. Setzt Gegenpunkte. Man ist gemeinsam.
Und es mag kein Zufall sein, dass Caelum nicht nur Wetter bedeutet, sondern auch Himmel. Denn da sind auch die Sterne, die wunderschönen Sterne, und ich will jemanden an meiner Seite, der mit mir danach greifen will.
Das war blöd, wie sich herausstellte. Ich malte ihr also den Baum. Einen sehr schönen. Und sie stellte mir allerhand fragen zu diesem Baum. Dann musste ich mich zu dem Baum dazu malen. Das Ende vom Lied ist (nach mehreren Sitzungen mit Fragen, die mich an den Rand des Wahnsinns gebracht haben, und viel Gelächter, weil die Vergleiche manchmal einfach zu gute Vorlagen für alberne Kommentare boten): ich will gar keinen Baum.
Das fand ich für den ganzen Aufwand eine ziemlich beschissene Erkenntnis. Auf der einen Seite. Auf der anderen Seite war es der größte Gewinn. Ich eifere permanent einem Bild von Mann nach, das mich gar nicht zufriedenstellen, geschweige denn glücklich machen kann. Ein Baum hat keine Füße. Ich kann mit dem Baum nichts tun. Er ist schön anzusehen und spendet Schatten, schenkt Ruhe. Ist immer da. Aber er bewegt sich nicht, ist unflexibel. Immer muss ich zu ihm. Nie kann er mit. Ich kann kommen und gehen wann ich will. Das ist blöd, vor allem für den Baum. Einen Baum-Partner. Also wars wohl nix mit dem Kontrastprogramm zum anderen Namen. Der Baum symbolisiert eher ziemlich gut das, was mein Vater für mich darstellt. Ich habe schon einen Baum. Und für eine Partnerschaft kommt dieses Bild nicht zum Tragen. Es reicht nicht.
Was uns zu weiteren Fragen danach brachte, was ich denn eigentlich will. Erwarte. Ersehne. Begehre. Wichtig finde.
Seit drei Wochen bin ich nun dazu angehalten, ein Bild dafür zu finden, und was soll ich sagen. Ich fand keines. Bis heute. Da kam es spontan, und ich weiß auch noch nicht ob es passt. Aber es ist das Wetter. Und ich bin es auch, ein Wetter. Ich will eine Wetterbeziehung. Mit Arbeitsteilung. Gleicher Augenhöhe. Beständigkeit (Wetter ist immer da, in welcher Form auch immer, und immerhin gibt es ja auch Wetterprognosen). Wetter ist ehrlich, abwechslungsreich, gnadenlos, offen. Es zeigt sich. Und wenns regnet, regnets, aber dann kann der andere vielleicht ein bisschen Sonnenschein spenden, damit einen Regenbogen erschaffen, oder Wind sein, der die Regenwolken vertreibt.
Wetter beschreibt mich sehr gut. Ich erwarte nicht, dass mein Partner ein Spiegel von mir ist. Aber er muss mich erkennen können. Und ich ihn. Und egal in welcher Form, aber das andere Wetter bleibt. Ist in sich beständig. Hilft. Unterstützt. Setzt Gegenpunkte. Man ist gemeinsam.
Und es mag kein Zufall sein, dass Caelum nicht nur Wetter bedeutet, sondern auch Himmel. Denn da sind auch die Sterne, die wunderschönen Sterne, und ich will jemanden an meiner Seite, der mit mir danach greifen will.
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