Sonntag, 26. März 2006
Sie steht allein am Rand der Tanzfläche und beobachtet ihre Freundin dabei, wie sie mit einem Kollegen tanzt. Nachdenklich lässt sie ihren Blick über die anderen Frauen schweifen, und überlegt im Stillen, ob sie wohl in die Kategorie derer eingeordnet wird, die bereits drei Kinder haben, oder die möglichst schnell drei Kinder wollen.

Ein großer Mann spricht sie an, und lächelt. Sie versteht ihn nicht, lächelt zurück und nickt, und geht einen Schritt zur Seite.

Es geschieht ganz plötzlich. Ihr dreht sich der Magen um, sie kann sich kaum auf den Beinen halten. Der stickige Dunst im Tanzsaal nimmt ihr die Luft zum Atmen, sie muss ich an einem der zahlreichen runden Tische abstützen und krümmt sich zusammen. Schlagartig bricht ihr kalter Schweiss aus, ängstlich befühlt sie ihre feuchte Stirn.

Sie will nur noch weg, so schnell wie möglich, weg von all den Menschen, weg aus diesem furchtbaren Saal mit den sich rhythmisch bewegenden Leibern.

Draußen an der frischen Luft atmet sie tief durch. Ihre Freundin sieht sie besorgt an und will ihr ein Taxi rufen, aber sie will lieber laufen, auch wenn der penetrante Nieselregen nicht unbedingt dazu einläd.

Über der Küste liegt Nebel. Sie sehnt sich nach der natürlichen Stille am Strand, ohne Menschen, nur mit dem Rauschen der Wellen, während in ihr eine kleine Stimme flüstert: du wirst anthropophob.

 
das haben sie wirklich wunderbar geschrieben. mein kompliment. ich kenne das gefühl, wenn auf einmal alles ins wanken gerät...
zu bloggen ist auf jeden fall eine gute maßnahme gegen anthropophobie! *zwinker

in meinen träumen flüchte ich auch an die küste... die raue see, eine steife brise, die mich durchpustet und den kopf frei macht, sowie die salzig schmeckende luft...

ihnen alles liebe.

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Das Kompliment nehme ich gerne an. Danke sehr!

Die See ist wundervoll. Mir fällt es nicht schwer zu glauben, dass sich das Leben aus dem Meer entwickelt hat.

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