Sonntag, 28. September 2008
Angelus.
Verkatert sitze ich mittags über einem Frühstück beim Texter-Treffen. Ich soll doch am Abend zur nächsten Aufführung kommen. Nach dem gestrigen Abend bin ich skeptisch, will es mir aber überlegen. Vorerst will ich das Herbstfest der Wal*dorfschule besuchen. Das Wetter ist phänomenal, mit dem Rad fahre ich durch das verwunschene Wäldchen am Rhein, über goldene Blätter auf dem Radweg, ich rieche den Herbst, und langsam kehren die Lebensgeister zurück.

Mein Mitbewohner empfängt mich herzlich, wir trinken Apfelschorle, essen Waffeln, umgeben von fröhlichem Familientreiben. Das Gelände ist wesentlich größer als erwartet. Ich stromer umher, bestaune das rege Familientreiben, und erstaunlicherweise depremieren mich all die Kinder und Eltern nicht, sondern geben Zuversicht, und ein heimeliges Gefühl.

Auf dem Heimweg pausiere ich am Rhein, lese, blinzel in die auf dem Wasser gespiegelten Sonnenstrahlen, und beschließe, dem Abend eine Chance zu geben. Die Sonnenstrahlen packe ich ein, für die Dämmerung, und Frau Lac.

In der S-Bahn treffe ich mich mit einem Mädel vom Texter-Treffen. Wir sind etwas befangen, aber irgend etwas verbindet uns. Es wird sich herausstellen, dass das ganze nach Freundschaft riecht.

Die Aufführung ist der Wahnsinn, Bomben-Stimmung, geniale Musik, ich hör ihn rufen, den Wat*zmann. Mein Klavierlehrer-Engel. Es verwirrt mich, ich kann es nicht verstehen. Deswegen, verfolge den Plan, Thisbe, den du gestern Nacht mit deinem Waldi, seiner Freundin und viel Wein beschlossen hast. Geh danach nicht mit ihm und den anderen weg, sondern nach Hause.

Ein Auto, ein Klavierlehrer, eine Thisbe. Er zaubert Musik. Ich bin ihm verfallen, ein bisschen.

Soundtrack: "Der Wat*zm*ann ruft"